Bewerbung ab dem 1.7.2023 möglich!
Es war ein langer Weg, bis die Finanzierungssumme und alle gemeinschaftlich entwickelten Kriterien für den 30167 Stadtteilfonds zusammengetragen wurden. Über 1 ½ Jahre arbeitet die Initiative WASMITHERZ bereits an diesem außergewöhnlichen Experiment.
In der Nordstadt wird erstmals ein Stadtteilfonds für Bürger*innenProjekte ins Leben gerufen. Das Besondere: Die Menschen der Nordstadt sollen selbst abstimmungsberechtigt sein. Das funktioniert über eine digitale Abstimmungsplattform – “Flarity”, Eine App, die eigens von der “Gesellschaft für außerordentliche Zusammenarbeit” entwickelt wurde, um Abstimmung über Fördergelder einfach und partizipativ abzuwickeln.
Bis zu 500€ für Projektideen in 30167! Dank dem Bezirksrat Nord, der Hannoverschen Volksbank eG und der Bäckerei Göing werden im ersten Stadtteilfonds insgesamt 5.000€ an soziale oder ökologische Projekte in 30167 vergeben. Bewerben können sich Privatpersonen (ab 14 Jahren) und Vereine ab dem 1. Juli (18 Uhr) über die Webseite www.30167stadtteilfonds.de
Über begrünte Hochbeete, Wildbienen-Oasen, ein Müllsammel-Mobil oder bewegliche Tischtennisplatten soll in Zukunft partizipativ abgestimmt werden. Die wichtigsten Kriterien: Es dient dem Gemeinwohl und ist in der Nordstadt ansässig.
Wer entscheidet denn eigentlich, was dem Gemeinwohl dient? Bisher entscheiden meist repräsentative Gremien in Ausschüssen über die Mittelvergabe von Fördergeldern. Eine direkte Abstimmung über die Gestaltung des Stadtraums von den dort wohnhaften Personen ist selten. Es gibt vergleichbare Projekte z.B. im Hansa Forum in Münster, bei denen allerdings 200 per Zufall ausgewählte Menschen aus dem Bezirk abgestimmt haben.
“Häufig scheitern gute, soziale Innovationen am Kapital, dabei fehlen oft nur wenige hundert Euro für die Umsetzung. Es geht auch gar nicht so sehr ums Geld, sondern vielmehr darum, dass wir unseren direkten Sozialraum als Gestaltungsfläche entdecken. Wir sind die Nachbarschaft und dürfen diese auch gemeinsam gestalten!”, so der Verein WASMITHERZ.
“Es war uns von Anfang an wichtig, dass wir das Projekt nur gemeinsam mit lokalen Initiativen und ansässigen Vereinen initiieren. Es ist daher ein Kooperationsprojekt in 30167 und funktioniert auch nur dann, wenn sich genug Menschen beteiligen.”, wird ausdrücklich betont. Auch die evangelische Jugendkirche, “BUMKE selber machen”, das Theaterpädagogische Zentrum Hannover, die Gemeinwohlökonomie und die Bürgerschule gehören zu den Kooperationspartnern.
Zur Auftaktveranstaltung wird am 1. Juli ab 15 Uhr in der Lutherkirche zur Ideenwerkstatt geladen. An diesem Samstagnachmittag sollen Ideen für sozial-ökologische Projekte gesammelt und gemeinsam ausgearbeitet werden. Ab 18 Uhr wird dann zur offenen Bühne eingeladen, bei der sich Projekte vorstellen und für Stimmen werben können. Was jetzt wohl nur noch fehlt, sind die guten Ideen und die Bürger*innen der Nordstadt, die Lust haben, ihren Kiez mitzugestalten.